Für die acht nominierten Teilnehmer der Schwimm-Sport-Freunde (SSF) Singen waren die ersten offenen deutschen Kurzbahn-Meisterschaften in Berlin ein besonderes Erlebnis in ihrer Schwimmerlaufbahn.
Erste Nominierung für acht Singener zu den „offenen“ Titelkämpfen. — Durch hohe Bestzeiten-Quote Sprung nach vorne.
Es war für die nominierten Starter der Schwimm-Sport-Freunde (SSF) Singen ein besonderes Erlebnis, erstmals im Reigen der älteren, international sehr erfahrenen DSV-Spitzenkräfte an den Start zu gehen, die in Berlin Weltrekorde, deutsche Rekorde und deutsche Altersklassenrekorde aufstellten und sich für die Mitte Dezember in Kanada stattfindende Kurzbahn-WM qualifizierten. Die Singener hatten sich aufgrund ihrer Kurzbahn-Leistungen 2016 über die Nominierungslisten (Top 100 des DSV) für fünf Staffel- und vier Einzel-Wettbewerbe qualifiziert und lagen dabei immer auf Rängen zwischen Platz 50 und 100 – doch dies sollte sich in Berlin ändern.
„Dabei sein ist alles“ war diesmal das Motto, denn es war das erste Mal, dass diese acht SSFler den Sprung in die offenen, altersunabhängige Wertung schafften. Trotz des Ausfalls der über die Staffeln ebenfalls qualifizierten Jan Heck, Johannes Napel (beide Studium) und Rebekka Ruh (Schule) musste SSF-Trainer Norbert Mayer schon alternativ planen. Neun Aktive und durch den sehr kurzfristen Nominierungsmodus weit überdurchschnittliche Kosten für Zug oder Flug sorgten schließlich für eine Fahrt im Kleinbus und daher für eine weitere Streichung: So blieb Melanie Heck zu Hause und wurde in der Lagenstaffel durch Vanessa Steigauf ersetzt – für die begeisterte und trainingsfleißige SSFlerin natürlich eine harte Entscheidung. In dieser besonderen Situation und ohne Staffel-Ersatzschwimmer traten die vier Jungs und vier Mädchen die Reise nach Berlin an und bewiesen dort unglaublichen Teamgeist. In der 4×50 m Lagen-Mixed-Staffel blieben Moritz Schmid (Rücken), Kerstin Rohr (Brust), Mattia Scigliano (Schmetterling) und Lisa Gigl (Kraul) in 1:58,37 Minuten nur knapp über dem SSF-Vereinsrekord und belegten Rang 31. In der 4×50 m Freistil-Frauen-Staffel schwammen Lisa Gigl, Kerstin Rohr, Irina Oklmann und Vanessa Steigauf am zweiten Wettkampftag in 1:51,22 Minuten neuen SSF-Vereinsrekord und belegten Rang 23. Nils Miedler, Moritz Schmid, Mattia Scigliano und Ciro Scigliano schwammen bei den Männern in der gleichen Disziplin als jüngstes Team des Wettbewerbs mit einem Altersschnitt von noch 15 Jahren in 1:38,89 Minuten auf Rang 25 und blieben nur vier Zehntelsekunden über dem SSF-Rekord.
Dabei schwamm Startschwimmer Nils Miedler (13 Jahre) als „Benjamin“ des Teams in 25,44 Sekunden einen neuen badischen Altersklassenrekord für Dreizehnjährige. Der dritte Wettkampftag brachte die meisten Starts für die SSF Singen: Über 4×50 m Lagen schwammen Lisa Gigl (R), Vanessa Steigauf (B), Kerstin Rohr (S) und Irina Oklmann in 2:07,12 Minuten auf Rang 40 und blieben nur 24 Hundertstelsekunden über dem SSF-Rekord. In der gleichen Disziplin der Männer steigerten sich als erneut jüngstes Team dieses Wettbewerbs Moritz Schmid (R), Nils Miedler (B), Mattia Scigliano (S) und Ciro Scigliano (K) auf 1:50,76 Minuten, schwammen neuen SSF-Vereinsrekord und belegten Rang 36. Dabei schwamm Nils Miedler in 31,41 Sekunden auf der 50-m-Brust-Teilstrecke mit freiem Start deutlich unter dem aktuellen badischen Altersklassenrekord für Dreizehnjährige (32,5 Sekunden) und wird im Dezember versuchen, diese Marke offiziell zu knacken.
Auch in den drei folgenden Einzelwettbewerben glänzten die SSFler mit Bestzeiten: Über 800 m Freistil der Männer steigerte sich zuerst Mattia Scigliano um über sechs Sekunden auf 8:45,66 Minuten und belegte Rang 65, sowie in der zusätzlichen Juniorenwertung (Jg.1999 und jünger) Rang 32. Moritz Schmid ließ in 8:39,51 Minuten eine Jahresbestzeit folgen und belegte Rang 56, bei den Junioren gar Platz 26. Ein weiterer Höhepunkt waren die 1500 m Freistil von Vanessa Steigauf: In 17:27,50 Minuten steigerte sie ihre persönliche Bestzeit und gleichzeitig den SSF-Vereins- und den Bezirksrekord um 26 Sekunden und belegte Rang 23, zudem bei den Juniorinnen (Jg.2000 und jünger) Platz 10. Am vierten und letzten Wettkampftag ging Steigauf noch über 400 m Freistil ins Rennen, schwamm in 4:28,94 Minuten nur hauchdünn über ihrem eigenen, erst vor zwei Wochen aufgestellten Vereinsrekord, belegte Rang 42 und in der Juniorinnenwertung Platz 18. „Es war beeindruckend, wie sich dieses junge Team ohne Ersatzschwimmer in die Wettbewerbe hineinsteigerte und sich mit vielen Bestzeiten und Rekordmarken nach vorne schob, da bin ich auf die weitere Entwicklung gespannt“, freut sich Norbert Mayer auf die kommenden Wettkämpfe und Qualifikationen.
Neueste Kommentare