Rekordbilanz bei den süddeutschen Titelkämpfen für die Schwimm-Sport-Freunde Singen: (vorne) Alessandro Axmann, Espen da Silva, Nils Miedler, Vanessa Steigauf, Melanie Heck, Mattio Scigliano, (hinten) Vincent Jakob, Irina Oklmann, Lisa Gigl, Trainer Norbert Mayer, Ciro Scigliano und Moritz Schmid freuen sich über drei Titel, neun Medaillen, viele Urkundenränge und Qualifikationen für die DJM in Berlin.
Nils Miedler und Vanessa Steigauf (SSF Singen) mit drei Gold-, zwei Silber- und vier Bronzemedaillen. Historische Rekordbilanz für SSF Singen auf der süddeutschen Ebene.
Die Schwimm-Sport-Freunde (SSF) Singen erlebten bei den süddeutschen Meisterschaften in Sindelfingen (Ältere) und Ingolstadt (Jüngere) ein Wechselbad der Gefühle: Eine Woche nach einem kräftezehrenden, vierzehntägigen Trainingslager in Ungarn absolvierten sie bei den “Süddeutschen” den wichtigsten Qualifikationswettkampf für die deutschen Jugend-Meisterschaften Ende Mai/Anfang Juni in Berlin und erzielten ein in der 45jährigen SSF-Geschichte historisches Ergebnis: Mit dreimal Gold, zweimal Silber und viermal Bronze durch Nils Miedler (1/2/2) und Vanessa Steigauf (2/0/2), Urkundenrängen (bis Platz 8) durch Mattia Scigliano, Lisa Gigl, Moritz Schmid, Rebekka Ruh und Alessandro Axmann – einige Male nur hauchdünn hinter den Medaillenrängen, und einer Rekord-Nominierung von 49 Starts, von denen das SSF-Team 41 Rennen wahr nahm, waren eine überragende Bilanz im Reigen der riesigen Konkurrenz von rund 150 Vereine der sieben Süd-Bundesländer, die mit etwa 940 Schwimmern 3700 Mal an den Start gingen. Gleichzeitig verbesserte das SSF-Team die Vorjahres-Rekordbilanz von je zweimal Silber und Bronze in einem unglaublichen Maße.
Bei den Jüngeren in Ingolstadt überragte Nils Miedler (Jahrgang 2003) mit fünf Medaillen in seinen acht Starts: Über 50 m Rücken gewann er in 28,72 Sekunden Gold, über 100 m Freistil (0:55,86 Minuten) und 100 m Rücken (1:03,37) zweimal Silber, über 50 m Freistil (0:25,61) und 200 m Freistil (2:02,56) zweimal Bronze – und oft waren es dabei nur Hundertstelsekunden- Abstände zu Gold/Silber. Alessandro Axmann (2005) glänzte im Jugend-Freistil-Fünfkampf als Achter mit vier persönlichen Bestzeiten über 100/200/400 m Freistil und 200 m Lagen, Vincent Jakob (2002) schwamm über 400 m Freistil eine neue Bestzeit und Espen da Silva (2003) bestätigte über 400 m Freistil seine bisherige Bestmarke.
Bei den Älteren in Sindelfingen überragte Vanessa Steigauf (2001) mit vier Medaillen in fünf Starts: Mit zweimal Gold über 200/400 m Freistil (2:08,94/4:31,25) und zweimal Bronze über 50/100 m Freistil (0:28,07/0:59,65) überraschte die bisher eher auf den Langstrecken dominierende SSFlerin die Konkurrenz sichtlich. Weitere Urkundenränge (bis Platz 8) erschwammen sich Mattia Scigliano (1999) über 100/200 m Schmetterling und 100/200/400 m Freistil, Moritz Schmid (2000) über 50/100/200 m Rücken, Lisa Gigl (1998) über 50/100 m Freistil und Rebekka Ruh (2001) über 200 m Rücken. Persönliche Bestzeiten steuerten Irina Oklmann (50 m Freistil), Vanessa Steigauf (50/100 m Freistil), Ciro Scigliano (50 m Freistil), Moritz Schmid (50 m Freistil) und Mattia Scigliano (100 m Freistil, 200 m Schmetterling) bei.
Trotz des herausragenden Erfolgs haderte Trainer Norbert Mayer – wie viele andere Trainer vor Ort auch – mit der Terminierung und dem Qualifikationsprozedere: Viele Kriterien wurden viel zu spät bekannt gegeben, alleine der Qualifikationszeitraum zweimal verschoben und ein angemessenes Reagieren damit unmöglich gemacht. Das traf vor allem Vereine, die ganzjährig auf der 25-m-Bahn trainieren und die Osterferien für ihre Trainingslager auf der 50-m-Bahn komplett nutzten, während große Leistungszentren oft auch Trainingslager einfach in die Schulzeit legen. “Leichte, locker schwimmende Sportler konnten mit dem knappen Abstand zu diesen Titelkämpfen eher noch gut umgehen, schwerere, muskulösere hatten da schon gewaltige Probleme. Die Qualifikationskriterien, die bei den Jüngeren kurzfristig von Top40 auf Top30 im DSV reduziert wurden, sowie die Qualifikationszeiträume müssen daher langfristig fixiert und kommuniziert werden, da hat der Verband einfach versagt”, sah Mayer einige Schwimmer kleinerer und mittlerer Vereine eindeutig im Nachteil.
Dabei sind die SSF Singen weit über zwanzigfach für die DJM in Berlin nominiert und werden dort durch Nils Miedler, Vanessa Steigauf, Mattia Scigliano, Moritz Schmid und Lisa Gigl wohl 21 Mal an den Start gehen – wieder eine SSF-Rekordbilanz. “Aber da war bei sinnvollem Abstand zwischen dem Trainingslager und den Qualifikationswettkämpfen trotz der hervorragenden Bilanz noch mehr drin – und da ist der Verband gefordert”, blickt Mayer bereits auf eine hoffentlich bessere Terminierung 2018.
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