Sie sind mit ihren beiden Vereinsrekorden Teil einer derzeit beeindruckenden Entwicklung bei den Schwimm-Sport-Freunden (SSF) Singen: (von links) Jan Heck, Moritz Schmid, Vanessa Steigauf, Melanie Heck (Pokal), Lisa Gigl, Rebekka Ruh, Johannes Napel und Mattia Scigliano.
Seit Sommer 2014 geht es bei den SSF stetig bergauf. Sportliche Höhenflüge und finanzielle Belastungen.
Die Schwimm-Sport-Freunde (SSF) Singen erleben seit Monaten einen Höhenflug nach dem anderen : Rekordergebnisse für die SSF Singen bei den Badischen Meisterschaften im Sommer und Winter 2014, Aufstieg in die bzw. Platz 2 in der Verbandsliga Baden mit dem Frauen- und Männerteam der SSF im Februar dieses Jahres, vier badische Altersklassenrekorde für Elfjährige durch Nils Miedler, Top-Resultate in den Medaillenspiegeln der offenen Klasse und gerade auch der Altersklassen bei den im März 2015 absolvierten internationalen Bodensee-Meisterschaften und den Bezirksmeisterschaften des Schwimm-Bezirks Schwarzwald-Bodensee. Aber nicht nur lokal und regional, auch weit höher konnten die SSFler überzeugen: Nachdem sie sich in den letzten Jahren teilweise gar nicht oder nur mit ein bis zwei Aktiven für die süddeutschen Langstrecken-Meisterschaften qualifizieren konnten, gelang dies diesen Februar in Dresden mit Moritz Schmid, Ciro Scigliano, Maximilian Kienzle, Mattia Scigliano, Nils Miedler, Melanie Heck und Vanessa Steigauf gleich sieben Top-Nachwuchsschwimmern der SSF Singen. Moritz Schmid gewann dort über 1500 m Freistil Silber, Nils Miedler auf der gleichen Strecke Bronze. Im Rahmen der Bezirksmeisterschaften kam es zu zwei weiteren Highlights: Melanie Heck (Bildmitte mit Pokal, 13 Jahre) verbesserte den 31 Jahre alten Vereinsrekord der damals 16jährigen Spitzenschwimmerin Susanne Küper um glatte zwei Sekunden auf 2:47,06 Sekunden – und diese schwamm immerhin bei mehreren deutschen Titelkämpfen mit, ein Ziel, das Melanie Heck 2015 erstmals anstrebt. Erst im Nachhinein wahrgenommen wurde der Vereinsrekord der SSFler in der 8×50-m-Lagen-mixed-Staffel. In 4:02,34 Minuten verbesserten die acht SSFler (siehe Bild) die alte Marke aus dem Jahr 1999 um exakt 5,00 Sekunden – und in dieser Staffel schwammen mehrere frühere SSFler, die bei deutschen und süddeutschen Meisterschaften erfolgreich im Einsatz waren, unter anderem auch Thomas Winkler, der im Sommer 1999 Junioren-Europameister wurde. SSF-Schlussschwimmer Jan Heck konnte es kaum glauben: “Die waren doch viel besser als wir”, doch da irrte er. Die heutige Ausgeglichenheit des SSF-Teams von Trainer Norbert Mayer, seit 1972 bei den SSF Singen als Trainer die sportlichen Geschicke leitet, ist beeindruckend. So könnte es nach dem Qualifikationsrekord die “Süddeutschen Langstrecken” in Dresden auch für die “Deutschen Jugend-Meisterschaften” in Berlin Anfang Juni zu einer erneuten Rekord-Nominierung kommen. “Seit der Wiedervereinigung 1990 hatten wir nie mehr als 5 Aktive bei den DJM, in der Regel waren es 1-2 SSFler, so auch von 2011 bis 2014. In diesem Jahr könnten wir diese Anzahl deutlich steigen. Die wichtigste Qualifikationsphase beginnt nach den Osterferien, in denen nahezu alle Vereine in Trainingslagern die Umfänge nochmals deutlich steigern und die Grundlagen für die letzten, meist entscheidenden Qualifikationswettkämpfe im April und Mai legen”, sieht Trainer Norbert Mayer dem anstehenden vierzehntägigen Trainingslager der SSF Singen in Ungarn in diesem Jahr mit einem besonderen Optimismus entgegen, weiß aber auch, dass sich dort im technischen Bereich, wie auch über die 100-140 zu absolvierenden Kilometer im physischen Bereich weiterhin viel bewegen muss. “Ich bin sehr optimistisch, ja fast sicher, dass wir die bisherigen Höchstmarken an Qualifikationen für die DJM in Berlin knacken. Wie viele SSFler schließlich die Reise zu den süddeutschen Titelkämpfen im Mai in Bayreuth und Würzburg, sowie zu den DJM nach Berlin antreten werden, entscheidet sich im April/Mai und manchmal entscheiden dabei auch wenige Hundertstelsekunden”, traut Mayer seinem motivierten Team sehr viel zu. Dass dabei allerdings auch hohe Kosten auf den Verein zukommen, ist die zweite Seite der Medaille. Alleine die DJM-Woche in Berlin könnte im sportlich besten Fall die SSF Singen rund 3500 Euro kosten – für einen Verein mit gut 200 Mitgliedern, von denen rund 85 Prozent Kinder und Jugendliche sind, eine ordentliche Herausforderung, die dem SSF-Vorstand einiges abverlangen wird. “Der Sport steht bei uns schon immer im Vordergrund und auch diese Herausforderung packen wir”.
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