Die acht Starter der SSF Singen konnten die Deutschen Jugend-Meisterschaften in Berlin in vollen Zügen genießen: (von links) Mattia Scigliano, Nils Miedler, Vincent Jakob, Rebekka Ruh, Trainer Norbert Mayer, Johannes Napel, Lisa Gigl, Moritz Schmid und Vanessa Steigauf.
16 Finalplatzierungen und Finalreserveplätze — Nils Miedler knackt Uralt-Landesrekord über 200 m Freistil
Für die Schwimm-Sport-Freunde (SSF) Singen waren die “Deutschen Jugend-Meisterschaften im Schwimmen” in Berlin ein einzigartiges Erlebnis in der 45jährigen Vereinsgeschichte: 25 Qualifikationen für diese Titelkämpfe stellten für das Team von Trainer Norbert Mayer die erste Rekordmarke dar, 23 der 25 möglichen Starts nahmen die acht SSFler war und stellten damit das drittgrößte badische Team dieser Meisterschaft – auch das gab es noch nie. Sechzehn der 23 Starts lagen im Bereich der Finalplatzierungen (Rang 1-10) und Finalreserven (Platz 11-15) – auch diese Erfolgsmarke ist seit der Gründung der SSF Singen im Jahr 1971 einmalig. Alle acht SSFler schwammen in Berlin über 50 Prozent persönliche Bestzeiten, zudem Saisonbestzeiten oder blieben mit ihren zweit-/drittschnellsten Zeiten teilweise nur Hundertstelsekunden darüber. Das sportliche Sahnehäubchen lieferte Nils Miedler über 200 m Freistil: In 2:06,82 Minuten verbesserte er die 36 Jahre alte Altersklassen-Rekordmarke für Dreizehnjährige von Frank Kinner (TV Mauer, bei Heidelberg) um gut eine Zehntelsekunde – seit 1980 hatte diese Marke allen Angriffen Stand gehalten.
Moritz Schmid (Jahrgang 2000), Vanessa Steigauf (2001), Rebekka Ruh (2001) und Lisa Gigl (1998) als Debütantin, sowie Johannes Napel (1996) kamen mit dem Druck der DJM gut klar. Während Gigl als DJM-Neuling im Kraulsprint (28,07 Sekunden) nur wenige Hundertstelsekunden über ihrer Bestzeit blieb und Rebekka Ruh ihre erst zwei Wochen alte Bestmarke über 200 m Rücken nochmals auf 2:27,16 Minuten verbessern konnte, verzeichnete Johannes Napel trotz Abitur-Abschluss als Starter über 50/100/200 m Rücken eine neue Saisonbestzeit im 200-m-Rennen. Dagegen hatten Moritz Schmid (100/200 m Rücken, 200 m Lagen, 1500 m Freistil) und Vanessa Steigauf (200/400/800/1500 m Freistil) als SSF-Vielstarter ein weit härteres Programm, und absolvierten ihre Starts knapp um ihre aktuellen Bestzeiten herum.
Schmid konnte dabei über 100/200 m Rücken (1:01,99/2:15,19) zwei Finalreserve-Platzierungen verbuchen und blieb über 100 m nur eine Hundertstelsekunde über seiner Bestmarke (1:01,98), Steigauf erschwamm sich über 800/1500 m Freistil zwei Finalplätze (9:35,63 bzw. 18:08,38, Rang 10 bzw. 8), über 1500 m Freistil zudem eine neue Bestzeit und über 200/400 m Freistil zwei Finalreserve-Plätze. Vincent Jakob (2002) lieferte in seinem DJM-Debüt eine starke Leistung, verbesserte sich über 1500 m Freistil von 18:15,38 auf 17:42,10 Minuten und schob sich damit von Rang 15 auf Platz 11 vor.
Nils Miedler (2003) und Mattia Scigliano (1999) verzeichneten im SSF-Team die überragenden Leistungssteigerungen: Miedler (noch 12 Jahre) schwamm im Jugend-Mehrkampf der 13jährigen Krauler, verbesserte sich über 400 m Freistil um acht Sekunden (4:37,57 Minuten / Platz 5), im 50-m-Beinschlag um zwei Sekunden (0:44,22 / Platz 12), über 100 m Freistil um 1,5 Sekunden auf tolle 57,85 Sekunden (Platz 4), über 200 m Freistil um über zwei Sekunden auf 2:06,82 Minuten (Platz Platz 3) und über 200 m Lagen in einem sehr beherzten Rennen um sechs Sekunden (2:23,48 / Platz 3). Damit erzielte er in der Jugend-Mehrkampf-Gesamtwertung Rang 6, trauerte aber etwas dem Beinschlag-Wettbewerb nach, ohne den er Bronze sicher gehabt hätte. Nach Platz 10 im Vorjahr verzeichnete er damit eine enorme Steigerung.
Mattia Scigliano stand diesen Leistungssprüngen nicht nach, verbesserte in seinem Auftaktrennen über 400 m Freistil seine Bestzeit der süddeutschen Titelkämpfe von 4:19,96 auf 4:16,24 Minuten, schob sich von Rang 18 auf Platz 11 vor, rückte als Elfter in den Finallauf nach, steigerte sich erneut auf 4:13,70 und belegte damit sensationell Rang 9. Über 200 m Schmetterling verbesserte er sich auf 2:18,51 Minuten, bevor er über 1500 m Freistil mit einer Steigerung von 17:26,98 auf 17:00,18 Minuten erneut glänzte und sich von Rang 17 auf Platz 12 vorschob. Ebenfalls Platz 12 erschwamm er sich über 800 m Freistil nach einer Steigerung um 17 Sekunden in 9:01,42 Minuten – und verbuchte damit zwei weitere Finalreserve-Plätze. Mit einer halbtägigen Berlin-Sightseeing-Tour und einer überdurchschnittlich positiven Bilanz beendeten die SSF Singen ihren einwöchigen DJM-Berlin-Aufenthalt.
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